Man kann es schon fast mit dem berühmten Satz aus dem „Dinner for one“ sagen: „The same procedure as every year“. Also das gleiche Verfahren wie im letzten Jahr, denn jedes Frühjahr stellen NABU-Aktive im Naturschutzgebiet am Sehlendorfer Binnensee zwischen Hohwacht und Sehlendorf Schutzzäune für seltene und bedrohte Brutvögel auf. Und jedes Jahr wieder bekommen die Naturschützer dabei tatkräftige Hilfe von der Gemeinde Blekendorf
„Wir haben erhebliche Probleme mit den für das Gebiet typischen Brutvögeln“, sagt Jürgen Hicke, der für das Naturschutzgebiet zuständige NABU-Schutzgebietsreferent. „Leider haben
wir Jahr für Jahr weniger Brutvögel, was zum einen Beutegreifern liegt und zum anderen aber an dem erheblichen touristischen Druck und ganz besonders an freilaufenden Hunden im
Naturschutzgebiet.“ Um Brutfächen für Vogelarten wie Austernfischer, Zwergseeschwalben, Sandregenpfeifer und weitere Arten zu schaffen, werden mit Saisonbeginn Strandflächen im Schutzgebiet
teilweise eingezäunt. Hicke wirbt dafür, die touristischen Interessen und die Naturschutzinteressen in Einklang zu bringen. Grundsätzlich stehen die Strandflächen vor dem Schutzgebiet unter
Naturschutz, wurden jedoch zum Teil für Einwohner und Touristen frei gegeben. Das hält der Schutzgebietsrefenrent für einen guten Kompromiss, appelliert jedoch dringend an Besucher und
Hundebesitzer, die Schutzregeln einzuhalten und insbesondere Hunde unbedingt anzuleinen. Ganz besonders würdigt Hicke die Unterstützung beim Zaunbau durch die Gemeinde Blekendorf: „Wir freuen und
bedanken uns, dass die Gemeinde und ihre Mitarbeiter uns jedes Jahr so tatkräftig bei der Arbeit unterstützen und uns das umfangreiche und schwere Zaunmaterial mit ihrem Gemeinde-Unimog ins
Gebiet fährt.“
Bei dem Arbeitseinsatz haben die Naturschützer Müll gesammelt und eine riesige Plastikplane aus der Broekmündung geborgen Als weitere Schutzmaßnahme wurden die Brutflöße für Flussseeschwalben vor
der Aussichtplattform im Sehlendorfer Binnensee zu Waser gebracht. Neu ist in diesem Jahr ein Schutzzaun um das Floß herum, der die seltenen Vögel von Gelegeräubern, wie Füchse, Marder oder Minks
schützen soll, die im letzten Jahr fast die gesamte Brut zunichte gemacht haben.